Riesenerfolg für den Umweltschutz: EU-Parlament will umstrittenes Skigebiet in den Waldkarpaten stoppen

Im neusten Bericht über die Kooperation der EU mit der Ukraine bezeichnet das EU-Parlament den geplanten Ski-Megaresort Svydovets als illegal. Damit rückt der Schutz dieser einzigartigen Naturlandschaft in den ukrainischen Karpaten näher.

Korruption und illegaler Holzeinschlag im ukrainischen Forstsektor sind seit langem bekannt. Jetzt erhöht das Europäische Parlament den Druck auf die Ukraine und verlangt Maßnahmen für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und Umweltreformen.


In seinem letzte Woche publizierten Bericht zur Umsetzung des EU-Assoziierungs-abkommens mit der Ukraine fordert das Europäische Parlament die EU-Kommission auf, "zur Verhinderung des illegalen Holzeinschlags im Zusammenhang mit dem rechtswidrigen Skigebietsprojekt Svydovets beizutragen". Das für 28'000 Personen ausgelegte Ski-Megaprojekt im Herzen der ukrainischen Waldkarpaten wurde durch den umstrittenen Oligarchen Igor Kolomoisky vorangetrieben.


Der Bericht fordert von der ukrainischen Regierung eine umfassende Reform des Forstsektors. Konkret verlangt das Europäische Parlament von der Ukraine, den illegalen Holzeinschlag in Übereinstimmung mit nachhaltiger Forstwirtschaft und Umweltschutzstandards wirksam zu bekämpfen. So soll der illegale Holzeinschlag in den Urwäldern der Karpaten gestoppt werden. Der Bericht wurde von allen großen politischen Parteien des Europäischen Parlaments unterstützt und mit 77,8% aller Stimmen angenommen.


Die Free Svydovets-Bewegung und der Bruno Manser Fonds begrüssen die klare Stellungnahme des Europäischen Parlaments. Lukas Straumann, Geschäftsleiter des Bruno Manser Fonds, sagte: "Die Zeichen aus Brüssel sind klar: Dieses Gebiet muss geschützt werden. Jetzt liegt der Ball bei der ukrainischen Regierung. Statt einem Megaprojekt soll eine nachhaltige Entwicklung gefördert werden, die der lokalen Bevölkerung dient."


Svydovets ist das Quellgebiet der Schwarzen Theiss, einer der wichtigsten Zuflüsse der Donau. Das nahezu unberührte Ökosystem beherbergt große Raubtiere wie den europäischen Braunbären und mindestens 93 bedrohte Tier- und Pflanzenarten.


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